7.4 Dr. Wolfram Streso

Alle Verdienste von Dr. Wolfram Streso aufzuzählen, würde an dieser Stelle zulange dauern. Alleine schon seinen Doktortitel hier zu nennen ist ihm wahrscheinlich schon zu viel. Jeder der ihn mit Titel ansprach, bekam die Anmerkung „Wir sind beim Sport, da bin ich Wolfram“.
Herzlich aber korrekt, so haben ihn Unzählige erlebt, die bei ihm die Trainerlizenz erworben haben. Bis 2018 führte Wolfram als Lehrwart im Judoverband die angehenden Judotrainer des Landes mit pädagogischem Geschick dahin, dass diese auch strukturiert und freudbetont Judo vermitteln konnten. Dass ihm in der Ausbildung besonders die Pädagogik am Herzen lag, konnte jeder, der sich doch den vollen Titel ansah, leicht erahnen. Seine Promotion zum Dr. paed. schloss er 1988, natürlich mit einem Thema zum Kampfsport im Sportunterricht, ab. Die Verbindung von Kampfsport, im besonderen hier natürlich Judo und Schulsport führte er selbst auch weiter. Jahrelang organisierte er die bundesoffene Fortbildung „Judo als Schulsport“, die in Magdeburg Jahr für Jahr über 100 Judoka und Lehrer zusammen auf die Matte brachte und einen Austausch weit über das eigene Fachgebiet ermöglichte. Immer wieder konnte Wolfram hervorragende Referenten gewinnen, als Beispiele seien hier Hans Müller-Deck und Dag Simmingskiöld genannt, und so auf der Matte sowohl die Pädagogen als auch die reinen Judoenthusiasten begeistern. Im Rahmen „seiner“ Veranstaltung bekam er 2010 auch den rot-weißen Gürtel zum 6. Dan verliehen. Seinen eigenen ersten schwarzen Gürtel legte er im DJV der DDR am 01. Juli 1979 in Magdeburg ab. Damals noch als Mitglied der HSG PH Magdeburg.
Doch nicht nur im Land wirkte Wolfram aktiv in die Einbindung von Judo als Schulsport ein. Auch deutschlandweit als Vorsitzender der Schulsportkommission des DJB brachte er zehn Jahre lang Themen an den Tisch, welche auch heute noch Relevanz besitzen.
Ein weiteres „Baby“ von ihm war neben Judo als Schulsport der Judoverband Sachsen-Anhalt. Als eines der Gründungsmitglieder war er dauerhaft in unterschiedlichen Gremien des Verbandes aktiv. Wie oben schon erwähnt war er lange Jahr Lehrwart, dazu Danprüfer und seit 2013 teilweise in Mehrfachfunktion als Vizepräsident, zunächst für Lehr- und Prüfungswesen, dann für den Bereich Sport. Auch wenn er selbst immer wieder betonte, dass er nur noch den jeweiligen Wahlzyklus mitmachen wollte, wenn Hilfe benötigt wurde, war Wolfram da und packte mit an. So auch zuletzt, als es an unterschiedlichen Stellen klemmte und er über seine eigentliche Position hinaus das Ehrenamt aufnahm.
Zur diesjährigen Mitgliederversammlung war dann aber endgültig Schluss, keine Kandidatur mehr für einen Posten. Aber so ganz endgültig scheint es dann doch nicht, bat er dem neuen Präsidium, noch bevor dieses feststand, direkt seine Hilfe an. So wie man Wolfram kennt.
Für seine Verdienste um den Judosport in Sachsen-Anhalt und Deutschland wurde ihm im Rahmen der Mitgliederversammlung „seines“ Verbandes die Urkunde zur Graduierung mit dem 7. Dan überreicht. Er ist damit der überhaupt erst vierte Judoka in unserem Landesverband dem diese Ehre zu Teil wird.
Den Gratulanten der Vereine vor Ort in Barleben, viele sind durch Wolframs Trainerschule gegangen, schließen wir uns hier herzlich an. Gratulation, Wolfram, zur Verleihung des siebten Dans! Du hast ihn dir verdient!
Bild: Daniel Amiri