Veteranen zeigen ihre Klasse in Bochum (Jörg Schenke & Julius Hannig)

Die Bochumer Rundsporthalle war in diesem Jahr Schauplatz der Deutschen Meisterschaften Ü30 im Einzel und im Mixed-Team. Während am Samstag den 21. Juni die Einzelwettbewerbe in den Altersklassen 1-10 stattfanden, gab es am Sonntag den 22. Juni den Mixed-Team-Wettbewerb in den Altersklassen Ü30, Ü45 und Ü55. Fast 400 Judoka aus der gesamten Republik traten die Reise in den Ruhrpott an um ihre besten zu ermitteln, darunter auch 16 Judoka aus Sachsen-Anhalt.
Nach dem EM-Titel vor ein paar Wochen traten Sylvia Hackel (JC Halle) und Olaf Rodewald (Grün-Weiß Wittenberg) auch bei den nationalen Titelkämpfen an. Sylvia Hackel fand in der F7 -57 kg keine Gegnerin und ging sogar zwei Altersklassen runter um ein paar Kämpfe zu haben. Doch auch die jüngeren Gegnerinnen hatten ihr nichts entgegenzusetzen und in drei Kämpfen kam sie auf genau zweieinhalb Minuten Gesamtkampfzeit um sich auch in der F5 den Titel zu sichern.
Olaf Rodewald hatte als Europameister das verdiente Freilos und gewann in der M7 -90 kg im Halbfinale vorzeitig. Im Finale gegen einen Kontrahenten aus Bayern geriet der Wittenberger in Rückstand und konnte trotz deutlichem Engagement die Wertung nicht aufholen und musste sich mit Silber zufriedengeben.
Ebenfalls bei der EM erfolgreich und in Bochum vertreten waren Rodewalds Vereinskollege Wolfgang Löffler und die beiden Magdeburger Herbert Steinberg und Jörg Schenke (beide FSV). Löffler hatte in der M9 unter 73 Kilogramm einen harten Gegner im best-of-three. Nach einem Sieg und einer Niederlage musste der dritte Kampf die Entscheidung bringen, zu Gunsten des Anhaltiners mit einer verdienten Goldmedaille.
Herbert Steinberg war eine Gewichtsklasse höher mit einem Hantei-Sieg und einer Niederlage auf Platz zwei vorgekämpft.
Jörg Schenke durfte in der M7 unter 100 Kilogramm ganze vier Kämpfe bestreiten. Eine Niederlage gegen den späteren Titelträger und drei Ippon-Siege mit schönen Techniken bescherten auch ihm die Silbermedaille.
Die Magdeburger Delegation komplettierten Ralph Müller (USC), Frank Panitz, Steffen Segler und Toni Semmler (alle FSV).
Ralph Müller (M4 / -73 kg) beendete den Wettkampftag nach zwei Niederlagen auf Platz 7.
Frank Panitz (M7 / -73 kg) erkämpfte sich mit zwei vorzeitigen Siegen, sowie einem hart erkämpften Yuko-Sieg bei einer Niederlage die Silbermedaille.
Steffen Segler (M6 / +100 kg) hatte in jeder-gegen-jeden nach zwei souveränen Siegen ein echtes Finale, welches er leider verlor. Damit eine weitere Silbermedaille für den FSV. Segler war ebenso wie Vereinskamerad Schenke deutlich unzufrieden mit der einzigen Niederlage die sie einstecken mussten und nahmen sich vor Ort schon Verbesserung fürs nächste Jahr vor.
Toni Semmler (M2 / -90 kg) musste sich lediglich dem Drittplatzierten der Europameisterschaften geschlagen geben, konnte seine anderen Kämpfe auf dem Weg zu Bronze aber souverän und besonders den Bronzekampf mit schöner Technik gewinnen. Die Freude über die Medaille war verdient.
Für Grün-Weiß Wittenberg traten neben den schon genannten noch Mirko Schulz (M2 / -73 kg), Harald Fungk (M8 / -73 kg) und Marcel Maneck (M5 / +100 kg) an.
Mirko Schulz musste nach Kampf eins verletzungsbedingt aufgeben.
Marcel Maneck hatte in einer harten Konkurrenz mit international erfahrenen Athleten gegen ebendiese Niederlagen einstecken, konnte die anderen Gegner aber besiegen und sich so die Bronzemedaille sichern.
Harald Fungk dominierte seine Gegner, auch wenn die entscheidenden Wertungen ausblieben, gab es für die Kampfrichter keinen Zweifel ihm die Siege und die Goldmedaille zuzusprechen.
Der SV Halle wurde durch Caterina Sariczki (F3 / -70 kg) und Jakob Schiek (M2 / -73 kg) vertreten. Der Dritte im Bunde, Christian Kögel, steckte in einer Vollsperrung und hätte es auch zum erweiterten Wiegeschluss nicht zur Halle geschafft. Der Organisator lies kein Wiegen am Wettkampftag zu, somit blieb ihm ein Start verwehrt.
Caterina Sariczki fand nicht richtig in den Wettkampf, konnte aber eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen.
Jakob Schiek hatte am Freitag bereits einen harten Kampf gegen die Waage gewonnen. Nach einer Auftaktniederlage und einem Sieg musste er den vorletzten und letzten Kampf des gesamten Turniers abends nach 19 Uhr hintereinander kämpfen. Eine knappe Niederlage im Kampf um Platz drei brachte den undankbaren fünften Platz.
Einzelvertreter für Sachsen-Anhalt waren noch Falko Patzsch (PSV Merseburg / M6 / -73 kg) und Julius Hannig (Blau-Rot Pratau / M2 / -81 kg).
Julius Hannig musste sich dem Vize-Europameister geschlagen geben, konnte sich aber noch Bronze erkämpfen.
Falko Patzsch konnte mit zwei Ippon-Siegen die Silbermedaille erkämpfen.
In der Vereinswertung kam Grün-Weiß Wittenberg mit zwei Goldmedaillen, einer Silbermedaille und einer Bronzemedaille auf Platz drei in der Vereinswertung. Die Wittenberger sammelten genau die gleichen Medaillen wie die Zweitplatzierten von Randori Berlin. Den Ausschlag gaben die fünften Plätze für die Berliner.
Ein Land – Ein Team
Am Sonntag stellten die Ü55 Judoka des Landes, mit einer Unterstützung aus Brandenburg, ein Mixed-Team um eine weitere Goldmedaille für Sachsen-Anhalt zu erkämpfen.
Gegen Bayern konnte ein 4:1 Sieg erkämpft werden. Sylvia Hackel und Gästin Silke Rühl holten kampflose Siege, Falko Patzsch und Jörg Schenke sicherten mit Ippon-Siegen das Ergebnis.
Auch gegen Berlin gab es ein 4:1. Wiederrum kampflos siegten Sylvia Hackel und Silke Rühl. Steffen Segler und Olaf Rodewald gewann jeweils schnell zum Teamsieg.
Im abschließenden Finale gegen Nordrhein-Westfalen machten Sylvia Hackel, Falko Patzsch, Olaf Rodewald und Jörg Schenke mit Ippon-Siegen auch das dritte 4:1 perfekt. Die verdiente Goldmedaille für das Team Sachsen-Anhalt bildet einen schönen Abschluss der Wettkämpfe in Bochum.
In den Ü45 Teams trat Ralph Müller als Gaststarter für Brandenburg an und konnte noch eine weitere Goldmedaille mit nach Sachsen-Anhalt entführen. Toni Semmler verhalf in der Ü30 Brandenburg zu Bronze und Frank Panitz wurde in der Ü55 kurzer Hand zum Bayer und half dem Freistaat zu Bronze.
Mit drei Titeln und insgesamt 13 Medaillen im Einzel, sowie dem großartigen Titel im Mixed-Team, haben die Veteranen Sachsen-Anhalts wieder einmal gezeigt, zu welchen Leistungen sie in der Lage sind und wie erfolgreich sie den Landesverband deutschlandweit vertreten.
Ein großer Dank geht an alle Frauen, Männer und Jugendlichen, die als Veranstalter, als Helfer, als Kampfrichter und Sanitäter für ein großartiges Judo-Wochenende gesorgt haben. Wir treffen uns 2026, wieder in Bochum.
Bild: privat