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15.03.2024 (J.Schiek )

Frankfurt Oder Linz

Nur zwei Wochen nachdem die Kadetten in Leipzig die Deutschen Meister krönten und Albert Rupprich für unseren Landesverband Silber gewinnen konnte, ging es für die besten Junioren der Republik nach Frankfurt/Oder um die nationalen Medaillen zu erkämpfen.

 

Für das Team Sachsen-Anhalt waren die Vorzeichen nach guten Mitteldeutschen Meisterschaften besser als noch in Leipzig, aber bei Deutschen Meisterschaften hängen die Trauben immer hoch.

 

Eine die genau weiß wie hoch, ist Peppa Plöhnert. Die Deutsche Meisterin der Kadetten und Drittplatzierte der Junioren des letzten Jahres hatte auch in diesem Jahr klar die Medaille als Ziel, vorzugsweise in Gold. Nach zwei schnellen Siegen, unter anderem gegen die Silbermedaillengewinnerin des Vorjahres, fand sich Peppa im Finale wieder. Hier ging es gegen die Deutsche Meisterin der U18. Unsere Sportlerin suchte ihr Heil in der Offensive, während ihre Kontrahentin versuchte mit Kontern zu punkten. Beiden gelang eine Wertung und es war ein offener Schlagabtausch, der beiden Athletinnen sichtlich an die Substanz ging. Kurz vor Schluss sah es eigentlich gut für Peppa aus, ihre Gegnerin hatte schon zwei Shido, doch dieser gelang noch einmal ein Konter. Während es noch etwas Unsicherheit über die Bewertung dessen gab, war nach der anschließenden Festhalte klar, dass dieses Mal leider nur Silber nach Sachsen-Anhalt gehen würde. Dennoch bestätigt die Athletin vom SV Halle ihre Position in der nationalen Spitze.

Eine andere Sportlerin, die sich in dieser Gewichtsklasse in die deutsche Spitze vorkämpfen konnte, ist Lena Milatz vom JC Genthin. Nach drei schnellen Siegen jeweils unter einer Minute und einer Niederlage stand sie im kleinen Finale. Hier erwies sich der Schritt aufs Treppchen dieses Jahr noch als zu hoch, doch auch sie hat nächstes Jahr noch einmal die Chance ihr Ergebnis zu verbessern.

 

Eine weitere Sportlerin vom SV Halle die mit der Mission Medaille angereist war, war Felizitas Aumann. In der vollbesetzten Gewichtsklasse -57 kg startete sie mit zwei Ipponsiegen ins Viertelfinale durch. Hier ging es über 2 Minuten ins Golden Score, leider mit dem unglücklicheren Ende für die Anhaltinerin. Damit hieß es Hoffnungsrunde und der längere Weg zur Medaille. Demonstrativ erfolgten drei weitere Ipponsiege und die Wiederholung des Vorjahreserfolgs. Gleicher Ort, gleiche Medaille.

 

Auch die anderen Damen des Landesverbandes, Leonie Heilmann (-52 kg, USC Magdeburg) und Jasmin Krüger (-78 kg, Stendaler JV), zeigten, dass sie auf dieser Meisterschaft mitkämpfen konnten. Beide konnten in der Hoffnungsrunde einen Sieg für sich verbuchen, ehe der Wettkampf vor den Platzierungskämpfen zu Ende war. 

 

Die männlichen Vertreter aus Sachsen-Anhalt mussten sich alle recht schnell mit der Hoffnungsrunde anfreunden. Die beiden Sportler aus dem Endjahrgang, Anton Emmerling (-60 kg) und Alexander Gottfried (-66 kg) vom SV Halle nutzten diese am besten. Beide hatten nach je einem Auftaktsieg in der Hauptrunde dann einen langen Kampf gegen einen späteren Medaillengewinner der sie in die Hoffnungsrunde schickte. Nach jeweils zwei Siegen mit teils spektakulären Techniken mussten sich beide in knappen Kämpfen kurz vor der Platzierung beugen und sich mit Platz 9 zufriedengeben, auch wenn ihnen deutlich anzusehen war, dass sie damit nicht zufrieden waren. LLZ-Trainer Stephan Fröhlich war nicht unzufrieden mit der Leistung der beiden Sportler, sah es aber ähnlich wie sie, dass es auch noch weiter nach vorne im Tableau hätte gehen können.

 

Ebenfalls mit einem Sieg in das Turnier konnte Luka Gognadze (-66 kg) vom JC Burg starten. Zwei schnelle Niederlagen beendeten seine Deutschen Meisterschaften jäh. Ohne Sieg bei dieser Meisterschaft mussten die Dessauer Jonas Purschke (-66 kg) und Konrad Lehm (-90 kg) abreisen. Jonas hat sich in seiner neuen Gewichtsklasse noch nicht auf dem Niveau eingekämpft und Konrad fehlte nach Krankheit und langem ersten Kampf dann die Energie um in der Hoffnungsrunde angreifen zu können.

 

Mit zwei Medaillen und einem 5. Platz sowie vielen gewonnen Einzelkämpfen können die Starter aus Sachsen-Anhalt stolz auf das Erreichte sein. Viele haben im nächsten Jahr noch einmal die Chance sich zu beweisen. Herzlichen Glückwunsch von Präsidium und Vorstand.

 

Der nächste Stopp für die Junioren und Kadetten werden die internationalen Turniere in Bad Blankenburg und Bremen, wo sich mit der internationalen Elite gemessen wird.

 

 

Über 500 Kilometer südlich von Frankfurt/Oder ging es für eine weitere Sachsen-Anhaltinerin auf die ganz große Judobühne. Nach ihrem Erfolg in Warschau durfte sich Friederike Stolze beim Grand Prix Oberösterreich mit der Weltelite messen. In Runde 2 traf sie nach einem Freilos auf eine frische Bekannte, Rachael Hawkes. Die Viertelfinalgegnerin von Warschau musste relativ schnell merken, dass Friederike das Ergebnis wiederholen wollte. In kontrollierter Kampfweise sammelte die Sportlerin vom SV Halle zwei Wertungen und einen vorzeitigen Sieg. Im Achtelfinale wartete dann die an Position eins gesetzte Lokalmatadorin und WM-Bronzemedaillengewinnerin Michaela Polleres. Die Weltranglisten-Sechste zeigte ordentlich Respekt vor unserer Athletin und nach anderthalb Minuten hatten beide Athletinnen schon je zwei Shido auf der Anzeige. Um das Patt zu brechen, ging Freddy ins Risiko und nach vorne. In einer 50/50 Situation konnte ihre Gegnerin den Ura-nage durchbringen und unsere Sportlerin unsanft auf den Boden befördern. Ein schmerzhaftes Ende dieses Turniers - aber dennoch ein Fingerzeig in Richtung Weltspitze.

Text: Julius Hannig
Foto: Thomas Wetzel